„13 poems in a body“ ist Shannon Sullivans erstes Stück in einem geborgten Körper.

– in Zusammenarbeit mit Tänzerin/ Choreographin Raffaella Galdi

Geradezu überwältigend war Shannon Sullivans Produktion „13 Poems In A Body“. Nach einer schweren Fußverletzung hatte die Tänzerin ein neues Ausdrucksmittel für sich entdeckt: die Sprache. In Zusammenarbeit mit Raffaella Galdi provozierte ihre Tanz-Performance Bewegung aus dem gesprochenen Wort – und umgekehrt. Schmerzhaft übersetzte das Stück geistige Zerrissenheit in eine körperliche und ließ die Zuschauen die damit verbundenen Qualen intensiv nachempfinden. Ein grandioser Abschluss für zwei abwechslungsreiche Theaterabende, die einen vielversprechenden Ausblick auf das Repertoire an Performances von Morgen leisteten.

Pressestimme, „Mannheimer Morgen“, 14. Juli 2009

Mein Verständnis von Sprache ist körperlich; es entspringt der Erfahrung, in einem physischem Körper zu sein, in einem weiblichen Körper zu sein. Es entspringt der Erfahrung des Tanzens, wie ich es mein ganzes Leben lang tat, wie auch immer ich das konnte. Diese Erbe zeigt sich im Rhythmus und den Bewegungen meiner Sprache. Für mich ist Sprache nicht zerebral; Sprache ist Bilder, Rhythmen und Musik, die dem Körper entspringen.

Meine Texte erkunden, wie universelle Erkundungen und Fragen persönlichen physischen Erfahrungen entspringen, Fragen zur eigenen Funktion und Position in der Gesellschaft, zur Wahrnehmung, zur Existenz von kollektiven Erinnerungen oder kollektiven Schmerz. Gibt es Spuren davon in meinem Körper, was Menschen in anderen Ländern und anderen Zeiten erlebten? Kann ich diese Erfahrungen an einen anderen Körper weitergeben?

Körperlichkeit ist das zentrale Element in „13 poems in a body“: die Erfahrungen, die Körper in ihren Zellen speichern, möglicherweise über Generationen hinweg; Erfahrungen, die Körper sozusagen „markieren“. Wir erkunden das Konzept eines „geborgten Körpers“ – zwei Performerinnen arbeiten zusammen, um einen einzigen Körper zu bilden. Sprache und Bewegung fordern einander heraus; zwei separate aber gleichwertige Partner, die die Vereinigung suchen.

Weitere Infos/ Links:

„Bullhorns and Billboards“

Das Gedicht „Bullhorns and Billboards“, eines der im Stück verwendeten Gedichte, gesprochen von Shannon Sullivan.

„Top“

Das Gedicht „Top“, eines der im Stück verwendeten Gedichte, gesprochen von Shannon Sullivan.

Kurzinfo zum Stück

„13 poems in a body“

Konzept, Text, Performance: Shannon Sullivan

Tanz, Bewegungskomposition: Raffaella Galdi

Dramaturgie: Joey Juschka

Premiere: 11. Juli 2009, beim Festival „frisch eingetroffen“, zeitraumexit, Mannheim

Fotos: © Peter Empl